Der Schultes war nun bekannt dafür, daß er mit Stift und Block ausgerüstet, sich alles notierte, was ihm veränderungs- und verbesserungsbedürftig erschien. Nicht selten zitierte er hierzu seine Freudenstädter Bürger aufs Rathaus und las ihnen die Levitten.

"Gutschl, I han dir schon huntertdausendmol gsait, du sollsch deine Hennen ned under da Arkade laufa lau. Entweder du läsch deine Henna henna dussa naus oder du läsch se gar nemme naus oder se werdat g'metzgad."

Ich seh ihn noch in Straßen oder Gassen,
sie kamen nacheinander an die Reih',
schlank, etwas unter Mittelgröße
zog er mit dem Gelehrtenkopf vorbei.

Er war, wie immer, auf dem Kriegspfade
am meisten haßte er den Schlendrian,
wenn Unverstand der Bürger ihn ergrimmte,
fing er kurz zu knurren und beißen an.

Der Mann mit seinen scharfen Brillengläsern
und mit einem Schnauzbart, wie ihn Nietzsche trug,
er war ein glänzender, geistreicher Redner,
ein heller Kopf in jeglichem Bezug.

Auf seinen ausgedehnten Inspektionen,
Notizbuch, Bleistift waren stets bereit;
er nahm sich Haus für Haus vor, prüfte alles
unzähl'ge Mängel weit und breit.

Besonders zornig war er auf die Misten,
auf Abtrittsschläuche an der Außenwand,
aus denen braune Brühe floß und tropfte,
ein dauernd Ärgernis und Jammerstand.

Es hat bestimmt nicht nach Ozon gerochen,
viel weniger nach Siebenundvierzigelf.
man brachte den Gestank nicht aus der Nase,
noch nicht einmal des Nachts um zwölf.

Ob morgens früh, ob mittags, Vesper,
man hatte die fatale Abtrittsluft.
Es war ganz ausgeschlossen zu entrinnen,
selbst in der Kleidung nistete der Duft.
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